“Wie kann ich es schaffen, meine Faulheit und Lethargie selbst zu überwinden, damit ich keine Depression bekomme?”

Ein Seelenzustand, dem wir den Namen “Depression” gegeben haben, geht mit einigen Symptomen einher. Eines der Symptome ist die Antriebsstörung. Die Ausprägung der Antriebsstörung reicht von eher leichten Schwierigkeiten, sich zu Aktivitäten aufzuraffen bis hin zur völligen Antriebslosigkeit, bei der das Bett nicht mehr verlassen wird.

Es ist ja nicht so, dass antriebsschwache Menschen auf dem Sofa liegen und über ihr Leben nachdenken, gedanklich ihre Lebensstationen durchgehen, oder sich tiefergehende Sinnfragen stellen und realisierbare Zukunftspläne schmieden usw. Täten sie es, dann würden sie innerlich weiterkommen.

Stattdessen, und das ist aus meiner Erfahrung die Regel, besteht die starke Tendenz, sich mit dem Konsum von Medien oder irgendwie anders “dicht” zu machen. Es wird stunden- und nächtelang vor dem Fernseher oder Computer gesessen, um sich von inneren Themen (vergangene unschöne Erlebnisse, Gefühle der Sinnleere, Hilflosigkeit und Einsamkeit etc.) abzulenken. Oder der Rauschmittelkonsum entwickelt sich in eine bedenkliche Richtung. Zwangsläufig entsteht ein Teufelskreis, der immer schwerer zu durchbrechen ist.

Antidepressiva bieten auch keine Lösung, da das emotionale Erleben und die Antriebslage chemisch manipuliert wird. Die Tabletten mögen als hilfreich erlebt werden, aber ihr Effekt ist eben künstlich. Der Mensch lernt nichts dazu und reift nicht.

Welche Wege bringen den Menschen weiter?

In einem anhaltenden Zustand der Antriebsstörung unbedingt auf die „Drogen“ Ablenkung / Medien und natürlich die Rauschmittel verzichten! Das löst natürlich gewisse Entzugssymptome aus. Eine zunehmende Unruhe wird auftreten, oder es wird die innere Leere plötzlich in unerträglicher Weise spürbar. Da muss man durch (Stichwort „seelische Verarbeitungsprozesse“).

Zusätzlich sollte man sich an eine psychologische Beratungsstelle wenden. Adressen sind im Internet zu finden (in Deutschland unter dajeb.de / Beratungsstellenführer). Beratungsstellen haben i. d. R. kurze Wartezeiten, sie bieten Gespräche an, manche haben auch Gruppenangebote.

Ein Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe kann auch sehr hilfreich sein. Dort wird man verstanden. Adressen erfährt man im Internet, bei einer Beratungsstelle oder beim nächsten Gesundheitsamt.

Auch sollte man Menschen seines Vertrauens sein Herz öffnen. Das Sprechen über seine Sorgen und Probleme macht das Herz leichter! Falls es keine geeigneten Gesprächspartner gibt, dann siehe oben (Beratungsstelle, Selbsthilfegruppe).

Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit der Psychotherapie. Nicht abschrecken lassen von den langen Wartezeiten! In der Zwischenzeit hat man genug andere Möglichkeiten.