Fortsetzung von 1. Teil: „Warum ist Schizophrenie so schwer zu behandeln?“
Die konventionelle / industrielle Landwirtschaft missachtet weitgehend die Bedürfnisse der Natur und die tieferen Naturgesetze. Sie verfolgt schonungslos ihre eigenen Ziele (in der Regel ist es die Profitmaximierung). Gerät die Natur dadurch aus dem Gleichgewicht und wird krank (durch Parasiten, Erreger, Ackerschädlinge etc.) kommt stets die chemische Keule zum Einsatz. Treffender ist es, zu sagen, die auf diese Art bewirtschaftete Natur ist immer, also chronisch krank, da sie sich in einem permanenten Ungleichgewicht befindet. Daher auch der notwendige ununterbrochene Einsatz der chemischen Behandlungsmittel.
Die Bio-Landwirtschaft hingegen geht da völlig anders vor. Sie achtet auf die Naturgesetze und auf die Bedürfnisse der Natur. Es wird sich bemüht, ein noch tieferes Verständnis für die natürlichen Zusammenhänge zu erreichen. Im Zweifelsfall werden die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt zugunsten der Bedürfnisse der Natur. Chemie kommt, wenn überhaupt, nur selten und sparsam zum Einsatz. Ich führe das jetzt nicht weiter aus, denn das ist ja jedem bekannt und dies hier nur ein Vergleich.
Was hat das nun mit Psychiatrie und Psychotherapie zu tun?
Wir alle, die Betroffenen und noch viel mehr die Behandler, sollten langsam begreifen, dass die vorherrschende Sichtweise innerhalb der Psychiatrie und Psychotherapie eine „konventionelle“ ist – mit allen offensichtlichen Nachteilen. Es werden lediglich die Symptome behandelt, statt den wahren Ursachen einer seelischen Störung auf den Grund zu gehen.
Und warum wird es so gemacht und nicht anders? Meine Beobachtung: aus fehlendem Bewusstsein und aus Unwissenheit. Vielleicht ist es auch Desinteresse oder Ignoranz. Warum bleibt man so beharrlich auf diesem Weg, statt eine Kurskorrektur vorzunehmen? Dafür gibt es ganz sicher viele Gründe, auf die ich hier aus Platzgründen nicht eingehen kann. Einer der Gründe mag sein, dass der eingeschlagene Weg schon tief ausgetreten ist. Es ist bequem und einfach, ihn zu gehen. Und insbesondere auf diesem Weg lassen sich satte Profite generieren.
Fazit
Ich halte auch innerhalb der Psychptherapie ein Umdenken in Richtung „Bio“ für dringend geboten! Sobald das vollzogen wäre, würden sich etliche seelische Störungen zur Überraschung vieler Menschen als doch sehr gut und als sehr schnell heilbar herausstellen.
Wer etwas tiefer in diese Thematik einsteigen möchte, dem seien folgende Bücher empfohlen:
Weinmann, Stefan: „Die Vermessung der Psychiatrie: Täuschung und Selbsttäuschung eines Fachgebiets“. Köln: Psychiatrie-Verlag 2019. Dieses Buch ist eher was für Leute vom Fach. Der Autor ist Psychiater.
Gøtzsche, Peter C.: „Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen. Wie Ärzte und Pharmaindustrie die Gesundheit der Patienten vorsätzlich aufs Spiel setzen“. Das Buch ist allgemeinverständlich geschrieben. Der Autor ist Mediziner und Prof. für Forschungsdesign und Analyse / Universität Kopenhagen.