Das Wasser erwärmt sich langsam und kocht plötzlich (aus dem Zen-Buddhismus)
Immer zeigen Panikattacken an, dass der Mensch unter einem großen inneren Druck / Stress steht (eine Einschränkung kommt am Ende des Textes). Entweder ist es eine belastende Lebensphase (Stress im Job oder plötzliche private Probleme) oder es ist das eigene Leben, in das man irgendwann hineingeraten ist und welches man nun nicht mehr weiterführen möchte. So zum Beispiel eine Beziehung, die man aufrechterhält aus Gewohnheit oder der Kinder wegen, oder ein Job, in dem man sich zu sehr verbiegen muss und dort seine Werte verrät, oder es ist etwas anderes.
Was nicht hilft
Es gibt innerhalb der Psychotherapie einige Methoden, um mit einer Panikattacke umzugehen, wie z.B. gezielte Ablenkung, Atemübungen, oder in eine Tüte atmen, um nicht zu hyperventilieren usw. Solche Maßnahmen sind aber oberflächlich und ändern nichts an der Ursache der Panikattacken. Es sollte nie darum gehen, eine leidvolle Störung besser zu managen, sondern es sollte immer das Ziel sein, die Ursachen zu identifizieren und zu ändern. Allzu oft wird innerhalb einer Psychotherapie der Focus darauf gelegt, mit der Störung besser umzugehen und zu lernen mit ihr zu leben.
Was hilft
Was kann man nun machen, noch bevor man die Ursachen erkannt hat und sich daher noch nicht mit ihnen auseinander setzen kann? Wichtig sind Phasen der Ruhe in den Alltag einzubauen. Menschen mit Panikattacken tendieren zu einem überfüllten Leben. Sind die Aufgaben des Tages abgeschlossen, wird sich vor den Fernseher gelegt oder man geht anderen Aktivitäten nach. Das ist nicht grundsätzlich falsch, aber es hält den Menschen davon ab, zu sich selbst zu kommen. Während einer Aktivität oder eines Medienkonsums kann sich innerhalb der Seele nichts ordnen, es können keine hilfreichen Erkenntnisse in ihm aufsteigen, und der Mensch kommt der Lösung seiner Fragestellung („worin besteht mein Problem?“) nicht einen Schritt näher. Gerade wenn seelische Belastungen sich in irgendeiner Form zeigen, ist es unverzichtbar, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Im Rahmen einer Psychotherapie macht man es und lernt sich dadurch besser kennen, man kann und sollte es aber auch für sich alleine tun. Dann kann man sich eine Psychotherapie oft auch sparen.
Nun die Einschränkung
Treten Panikattacken erstmalig auf, so können sie auch körperliche Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Überfunktion der Schilddrüse. Man sollte also zuerst seinen Arzt konsultieren, bevor man sich an die Seele ran macht.
Ihnen alles Gute!