Das Grübeln – eine sinnvolle Erfindung der Natur – Teil 1

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Warum grübelt manchmal der Kopf?

Eine Recherche im Internet führt den leidenden Menschen zu den immer gleichen Empfehlungen, wie er die Aktivitäten seines Geistes unter seine Kontrolle bekommen kann.
Die Erklärungen dieses rätselhaften Phänomens klingen allesamt logisch, die daraus abgeleiteten Empfehlungen teilweise auch. Schade nur, dass sie nicht funktionieren. Was noch schlimmer ist: Es wird der Sinn und der Zweck des Grübelns aus Unwissenheit völlig übergangen. Auch wird verkannt, dass das Grübeln ein innerer Prozess ist, der dem Willen nicht untersteht. Den Betroffenen wird aber nahegelegt, ihren Willen einzusetzen, um das Grübeln doch noch zu beherrschen. Wer solchen Empfehlungen folgt, hat sich ab dem Moment mit den Naturkräften der Seele angelegt. Diesen Kampf wird er letztlich verlieren – mit Sicherheit!

Das Grübeln unterteile ich in zwei Varianten:

  • Variante 1 ist das Verarbeitungsgrübeln,
  • Variante 2 ist das Ablenkungsgrübeln.

Ich erkläre zunächst das Verarbeitungsgrübeln. Über das Ablenkungsgrübeln werde ich im nächsten Blog schreiben.

Grübeln als Verarbeitung

Alles, was wir erleben, muss seelisch verarbeitet werden. Erst recht jene Erlebnisse, die uns stärker aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht haben. Je größer das erlittene seelische Ungleichgewicht, desto emotional intensiver und zeitlich aufwändiger der darauf folgende Verarbeitungsprozess. Ziel eines jeden Verarbeitungsprozesses ist die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts. Die eingetretene Unordnung wird wieder geordnet, die Seele räumt auf.
Und nun zu der wichtigsten Frage: Wie verarbeitet die Seele? Unsere Seele verarbeitet die Erlebnisse, indem sie uns in den größtmöglichen Kontakt mit dem Verarbeitungsthema bringt. Dazu ein Beispiel: hat uns irgendjemand am frühen Vormittag beleidigt, werden wir im Tagesverlauf an das Ereignis denken müssen, ob wir wollen oder nicht. Ergab sich am Tag für die Seele keine Gelegenheit dazu, weil der Tag beispielsweise vollgepackt war, wird der Mensch wann daran denken müssen? Spätestens wenn er im Bett liegt! Jetzt ist es still und dunkel und nichts lenkt mehr ab. Die Seele denkt sich “Bingo, jetzt endlich kann ich loslegen”. Der Mensch aber will schlafen. Außerdem will er nicht an etwas Unangenehmes zurückdenken, weil die unangenehmen Erinnerungen ihn in Unruhe versetzen und ihn wach halten.
Eines müssen wir uns verdeutlichen: Keine Ordnung ohne Bewegung! Oder schaffen Sie es, ein Zimmer aufzuräumen, ohne dass sich etwas bewegt? Natürlich nicht. Ein Verarbeitungs- bzw. ein innerer Ordnungsprozess versetzt uns immer in eine emotionale und geistige Bewegung. Das ist ganz natürlich.

Was hilft gegen Grübeln und was nicht? Wie sollten wir mit dem Grübeln umgehen? Hier geht es zur Fortsetzung.