Grübeln – Teil 1 (Fortsetzung)

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Was hilft gegen Grübeln?

Gegen das Verarbeitungsgrübeln hilft… Grübeln! Das klingt paradox, ist aber im Sinne der Natur. Warum? Während des Grübelns ist der Mensch im Kontakt mit seinem Verarbeitungsthema.

Was bringt uns noch in den Kontakt mit dem Thema? Das Sprechen über das Erlebte. “Geteiltes Leid ist halbes Leid”, sagt der Volksmund. Das stimmt tatsächlich, aber warum ist das so? Weil der Mensch zwangsläufig in den Kontakt mit seinem Leidensthema geht, sobald er einem anderen Menschen sein Herz öffnet und seine Belastungen ausspricht. In diesem Kontakt zum Belastungsthema heilt im Inneren etwas, die Unordnung ordnet sich, die Seele verarbeitet.

Was hilft noch? Das Führen eines Tagebuchs ist manchen Menschen eine große Hilfe, um den Tag zu beschließen. Warum es hilfreich ist, wissen Sie nun. Oder Sie können es sich leicht denken.

Was hilft nicht gegen das Grübeln?

Folgende und ähnliche Ratschläge werden oft gegeben, sie sind aber nicht im Sinne der Natur: Ablenkungen aller Art, die sogenannte “Gedanken-Stopp-Technik”, das bewusste Denken an positive Dinge usw. usf. Das alles hilft nicht der Seele. Es verhindert nur den Verarbeitungsprozess. Die Seele bleibt auf ihren unverarbeiteten Themen sitzen und wartet auf die nächste passende Gelegenheit. Auch Entspannungsübungen werden gegen das Grübeln gerne empfohlen, sind aber ebenfalls nicht hilfreich. Denn auch sie sind nichts anderes, als eine Ablenkung von der anstehenden inneren Arbeit. Oder räumt sich etwa Ihre Wohnung von selber auf, wenn Sie Entspannungsübungen machen?
Aufräumarbeiten aller Art sind nunmal lästig und bereiten Mühe. Viele Dinge müssen in die Hand genommen und bewegt werden. Auch braucht es manchmal viel Zeit, bis alles wieder an seinem Platz ist. Kein Kind räumt gerne sein Zimmer auf. Es muss erst lernen, dass der Aufwand sich lohnt und es sich nach getaner Arbeit innerlich besser anfühlt als zuvor.

Was also tun?

Nehmen Sie sich im Tagesverlauf Zeit für anstehende Verarbeitungsprozesse. Bleiben Sie bei den Gedanken, die immer wieder von selbst hoch kommen und lassen Sie die Gefühle zu, die mit diesen Gedanken auftreten. Kämpfen Sie nicht dagegen an, lenken Sie sich nicht davon ab. Umso schneller ist das Thema durch.
Ist am Tage nicht die Zeit für die Verarbeitung, dann gestalten Sie Ihren Abend um. Weniger Medienkonsum, dafür mehr Gespräche mit vertrauten Menschen und mehr Zeit und Ruhe für die Reflektion des Tages und seiner bewegenden Ereignisse.
Sie können auch bewusst früher zu Bett gehen. Nicht um zu schlafen, sondern um sich die nötige Zeit für Ihre Gedanken und Gefühle zu verschaffen.
Machen Sie sich bewusst, dass Verarbeitungsprozess zwar lästig sind, aber unverzichtbar für das innere Gleichgewicht. Und noch etwas: je unangenehmer es sich dabei anfühlt, umso mehr Gutes vollzieht sich gerade im Inneren!

Soviel zunächst zum Thema Verarbeitungsgrübeln. Falls Sie Fragen haben, nutzen Sie die Kommentarfunktion. Für Sie alles Gute!
Herzlichst, Ihr Peter Stapel