Fortsetzung: „Was ist die Bedeutung der Stille und ihre Wirkung auf den Menschen?“

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Vom Nutzen der Stille

Ist die natürliche innere Ordnung hergestellt worden, beginnt der Mensch weiteren Gewinn aus seinen stillen Phasen des Innehaltens zu ziehen.

  • In der Stille kommt er in engsten Kontakt mit sich. Dadurch lernt er sich kennen. Beispiel: Vertrauen zu einem anderen Menschen kann nur wachsen, wenn wir den anderen gut kennen. Das gilt auch für uns. Vertrauen zu uns selbst kann auch nur dann wachsen, wenn wir uns selbst gut kennen. Einer der natürlichen Effekte der Stille ist daher zunehmendes Selbstvertrauen.

  • In der Stille können wir unseren Lebensweg betrachten. Das sollten wir gelegentlich auch gezielt tun. Dadurch lernen wir, das Leben besser zu verstehen (und uns selbst auch). Wer die Rückschau vermeidet, nutzt eine reiche Erkenntnisquelle nicht. Nebenbei bemerkt ist die Vermeidung des Blicks zurück meist auch ein Hinweis auf unverarbeitete Altlasten. Wir sollten es mit dem Wandern vergleichen: jeder Wanderer bleibt gelegentlich stehen und schaut zurück auf seinen gegangenen Weg. Erst dadurch sieht er auch die Rückseite seiner Strecke.

  • In die Stille zu gehen ist besonders auf schwierigen Passagen des Lebensweges wichtig und hilfreich. Ich vergleiche es wieder mit dem Wandern: das Reisegepäck absetzen, die Glieder strecken, neue Kräfte sammeln, den gegangenen Weg reflektieren usw. So etwas hilft auch auf dem Lebensweg. In der Stille kommen wir wieder zu Kräften.

Zusammenfassung

Der weitreichendste Vorteil ist die seelische Verarbeitung von zurückliegenden Lebensereignissen. Das alleine führt zur Heilung von zahlreichen psychischen Störungen. Ist die Ordnung hergestellt und die seelische Verarbeitung abgeschlossen, ist das was folgt seelische Reifung.

Die hilfreiche Grundhaltung

Wichtig beim Gang in die Stille: Nichts wollen! Kein Ziel anpeilen, innere Prozesse nicht lenken oder unterdrücken, alles zulassen, was geschieht. Es vollzieht sich alles von selbst, der Mensch sorgt lediglich für die dafür notwendigen Voraussetzungen. Er lässt die Natur einfach machen.